Chamber of Commerce of Bolzano

Tempo 90 auf Südtirols Autobahn schadet den Wirtschaftstreibenden

Data: 
Friday, 09 October 2015
Ora: 

Der italienische Transportminister Graziano Delrio hat vor einigen Tagen die Einführung von Tempo 90 auf der Brennerautobahn genehmigt, wenn die Schadstoffbelastung die Grenzwerte übersteigt. Diese Maßnahme trifft vor allem die Südtiroler Wirtschaft schwer, und die der umliegenden Länder. Sie schränkt die Mobilität stark ein, führt zu Zeitverlusten und damit zu erhöhten Kosten. Die drei Kammern von Tirol, Südtirol und Trentino plädieren vielmehr für eine einheitliche Lösung des Schadstoffproblems in der gesamten Euregio.

Den Wirtschaftstreibenden in der Euregio wird zurzeit das Leben schwer gemacht mit Maßnahmen wie dem Tempo 100 für Pkws in Tirol, dem geplanten sektoralen Fahrverbot und der Einführung von Tempo 90 auf dem Südtiroler Abschnitt der Brennerautobahn, wenn die Luftgrenzwerte überschritten werden. Vor allem die Tempolimits führen zu einer Verlangsamung des Verkehrs. Zusätzlich führen sie zu großer Verwirrung, aber nicht zu mehr Sicherheit. Die Pkw-Fahrer/innen werden auf der Strecke von Kufstein bis Ala/Avio, abgesehen von den Baustellen, mittlerweile mit vier verschiedenen Geschwindigkeitsbeschränkungen konfrontiert und zwar Tempo 90, 100, 110 und 130.
Erst vor Kurzem bei einem Treffen haben sich die drei Kammern der Euregio geschlossen gegen Tempolimits ausgesprochen und Vorschläge präsentiert, welche einerseits die Schadstoffbelastung reduzieren und andererseits auch die Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigen. Hervorzuheben ist hier besonders die Erneuerung des Fuhrparks. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Schadstoffbelastung mit moderneren Lkws und Pkws sinkt. Damit kann die Sinnhaftigkeit von Verboten in Frage gestellt werden.
Der Präsident der Handelskammer Bozen Michl Ebner betont: „Mit angemessenen finanziellen Anreizen kann eine Flottenerneuerung beschleunigt werden, welche die Schadstoffbelastung in einem höheren Maße reduzieren könnte, als die vielen Tempolimits und das ohne die lokale Wirtschaft zu schwächen.“
Zusätzlich ist für die Euregio eine Harmonisierung des Luftmessnetzes und der Werte auf der Strecke von Kufstein bis Ala/Avio wichtig, um angemessene Lösungen für die Luftreinhaltung zu erreichen.

Für Informationen steht der Generalsekretär der Handelskammer Alfred Aberer zur Verfügung, Tel. 0471 945 612, alfred.aberer@handelskammer.bz.it.