Chamber of Commerce of Bolzano

SinfoTel

Wer wagt gewinnt!

Manche Erfolgsstories muten sich wirklich filmreif an - die sprichwörtlichen Geschichten, wie sie eben nur das Leben schreiben kann: Ein gutes Dutzend Frauen besuchten einen Kurs und schlossen sich in der Folge zu einer Genossenschaft zusammen. Heute ist SinfoTel ein Südtiroler Vorzeigebetrieb mit einer engagierten Präsidentin an der Spitze: Brigitte Brunner.

SinfoTel – die Abkürzung für „Südtirol Informations Telefon“ - ist ein qualitativ hochwertiges Inbound- und Outbound Service Center mit Telefon- und Telemarketing-Dienstleistungen. Tatsächlich sei eine kurze und bündige Beschreibung ihrer Inhalte gar nicht so einfach, sagt Brigitte Brunner mit einem Lächeln. Schließlich gibt es hierzulande niemanden, der etwas Vergleichbares anbietet und somit stellt es für viele Menschen immer noch Neuland dar. Die Mitarbeiter/innen von SinfoTel übernehmen beispielsweise für Firmen die gesamte Telefonzentrale, leiten Gespräche weiter und schicken den Zuständigen die entsprechenden Informations-E-Mails. Oder sie fungieren als Help-Desk und leisten dabei technischen Support. Brigitte Brunner hat mit einer Handvoll Gleichgesinnter die Genossenschaft zu dem gemacht, was sie heute ist. Mit viel Herzblut, Schweiß und Durchhaltevermögen. Und dem nötigen Willen. Vor allem aber mit Begeisterung.

Aber von Anfang an: Ihren Lauf nahm die Geschichte im Jahre 2003 mit einem ESF- Ausbildungskurs in Latzfons zur Call Center Agentin, sprich Telefonistin. Vierzehn Frauen ergriffen die Gelegenheit damals beim Schopf und belegten den doch sehr zeitintensiven halbjährigen Kurs mit Schulungen, unter anderem in Bereichen wie Kommunikation am Telefon, Italienisch und Computer. Unter ihnen auch Brigitte Brunner.

Nach Kursende sahen sich die Absolventinnen mit zwei Alternativen konfrontiert: Entweder eine Arbeitsstelle als Telefonistin in Bozen zu suchen oder sich als Frauengenossenschaft zusammenschließen und den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Und so gründeten dreizehn der Frauen nach dem Prinzip „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ die Frauengenossenschaft „SinfoTel“. Neun davon arbeiteten zunächst auch in Teilzeit im Betrieb mit. Beileibe kein leichtes Unterfangen! Allesamt waren schließlich Quereinsteigerinnen und das Startkapital war dürftig.

sinfotel

Umso stolzer ist die Präsidentin heute. Anfangs schleppend in die Gänge gekommen, stützt sich der Betrieb mittlerweile auf einen ansehnlichen und vielfach langjährigen Kundenstock, zu dem auch etliche namhafte Südtiroler Institutionen und Unternehmen gehören. Inzwischen ist die Genossenschaft auf einundzwanzig Mitarbeiter/innen angewachsen und hat ihren Sitz in Feldthurns.

Besonders am Herzen liegt dem Team rund um die Präsidentin dabei ein gutes Arbeitsklima und natürlich die Familienfreundlichkeit. 2006 ist die Genossenschaft als „Familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet worden, im Jahre 2009 dann auch mit dem Zertifikat audit familieundberuf. Diese soziale Philosophie weiterzutragen war und ist den Frauen von SinfoTel aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen wichtig. Nach wie vor nehme sie keine Projekte an, die Nachtarbeit oder Sonn- und Feiertagsarbeitszeiten abverlangen würden, sagt Brigitte Brunner, und seien sie noch so verlockend, alles andere wäre nun einmal nicht kohärent.

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