Handelskammer Bozen
Wirtschaft = Zukunft

Metzgerei Wolcan

125 Jahre Tradition

Sepp Wolcan (39 Jahre alt) führt eine kleine Metzgerei in Blumau direkt an der Brennerstaatsstraße. Bereits seit 17 Jahren ist er nun im Betrieb. Als wir ihn für ein Interview besuchen, begrüßt er uns mit einem festen Händedruck. Stolz zeigt er uns seine Fleischwaren. Seine Augen leuchten. Man merkt: Sepp Wolcan ist Metzger aus Leidenschaft.

Ihre Metzgerei wurde kürzlich für ihre 125 Jahre Bestehen mit dem Südtiroler Wirtschaftspreis ausgezeichnet. Wer hat die Metzgerei Wolcan gegründet?
Sepp Wolcan: Mein Ururgroßvater Josef Lobis hat die Metzgerei im Jahre 1894 gegründet. Mittlerweile wird die Metzgerei von mir in der fünften Generation unserer Handwerkerfamilie weiterführt.

Hatten Sie jemals bedenken in den Familienbetrieb einzusteigen?
Nein, ich wollte immer schon unseren Familienbetrieb weiterführen. Meine Eltern haben mich schon als kleiner Junge mithelfen lassen. Sie haben mir die Tradition und Freude am Beruf übermittelt. Dadurch hat sich auch bei mir eine starke Begeisterung für meinen Beruf und unsere Metzgerei entwickelt.

Ist die Begeisterung von Generation zu Generation zu übermitteln auch das Erfolgsgeheimnis für ein so langes Bestehen?
Ja, aber nicht alleine. Nur mit guter Beratung und Ehrlichkeit den Kund/innen gegenüber kann man als kleine Metzgerei langfristig erfolgreich arbeiten. Gute Qualität zu gerechten Preisen anzubieten, ist ebenso sehr wichtig. Die Herausforderung besteht sicher darin, den Kundenwünschen gerecht zu werden und den regionalen Kreislauf aufrecht zu erhalten. Wir kaufen und verkaufen ausschließlich beste Qualität der umliegenden Kleinbauern.

Kaufen Ihre Kund/innen deshalb bei ihnen ein?
Ja und weil wir das Fleisch dann nach alten Rezepten zu Qualitätsschmankerlen weiterverarbeiten.

Sie setzen also auf Fleisch aus unserer Region?
Unsere Tiere stammen fast ausschließlich aus den umliegenden Gemeinden Karneid-Tiers-Völs-Ritten von kleinen Bauernbetrieben, mit denen wir bereits lange zusammenarbeiten. Vertrauen ist dabei sehr wichtig. Wir können uns glücklich schätzen in Südtirol so viele landeseigene Produkte in bester Qualität konsumieren zu können.

Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft auf Ihre Metzgerei zukommen?
Das Wichtigste wird sicherlich sein, weiterhin Kund/innen zu finden, welche die Qualität schätzen und gesundes Fleisch erwerben möchten, das nicht aus Massentierhaltung, sondern vom Südtiroler Bauern stammt.

Verändert die Digitalisierung Ihren Betrieb?
Die Digitalisierung ist für uns Kleinbetriebe eine fast unüberwindbare Hürde, da wir unsere Zeit hauptsächlich in unsere klassische Arbeit investieren. Trotzdem müssen wir in Zukunft noch mehr auf diese Herausforderung eingehen.

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